Die Balutschinomaden leben in einem ausgedehnten Gebiet zwischen Iran, Pakistan und Afghanistan. Ihre Teppiche sind im allgemeinen kleineren Formats, werden ganz aus Wolle geknüpft und zeigen stilisierte Stammesmotive, die dunkle Farbstellungen bevorzugen. Ein Hauptstamm dieser Bevölkerung lebt in Iran in der Region Khorassan nahe bei den Zentren Torbat-e-Heydarieh und Torbat-e-Jam, in der Nähe der Stadt Mesched, die auch eines der Hauptsammel- und Handelszentren für ihre Teppiche darstellt. Die Beludsch sind keine teuren Teppiche, haben jedoch einen enormen Reiz aufgrund ihrer Unverfälschtheit und der Tiefe ihrer Farben. Eines der häufigsten Dekorationsmotive ist das „Gebetsmotiv", dessen Feld als Mihrab gesäumt ist, oft auf hellem Fond. Auf den Eckornamenten sind häufig zwei geöffnete Hände zu erkennen, um die Position des Betenden anzugeben. Die Balutschinomaden nennen diese Zeichnung Pandjeh, die Handfläche, dessen fünf Finger den Gläubigen an die fünf Regeln des Islam erinnern sollen. Häufig wird der Mihrab mit einem Baum geschmückt, von dessen zentralem Stamm feine Zweige mit gezahnten Blättern ausgehen. Besondere Aufmerksamkeit wird vor allem auf die Darstellung pflanzlicher Elemente, wie Blätter und Ranken verwandt, um sie möglichst realistisch zu gestalten, auch wenn sie oft als vereinfachte Formen stilisiert dargestellt werden.
Beludsch "Gebetsmotiv" | Beludsch |