TÄBRIS
Täbris (oder auch Tabriz) gilt als eines der bedeutendsten Produktionszentren von Teppichen im Iran. Die Stadt liegt im nordwestlichen Zipfel des Landes am Fuße des Sahandgebirges in 1348 m Höhe, nahe der Grenze zur Türkei und 150 km von der Grenze zu Azerbaidjan entfernt. Die Teppichknüpfkunst geht hier auf antike Traditionen zurück und auch aufgrund seiner geografischen Lage und der daraus resultierenden zahlreichen Einflüsse zeigen die Teppiche aus Täbris eine große Dekorationsvielfalt. In qualitativer Hinsicht reichen die Teppiche aus Täbris von einfacheren, grobgeknüpften Stücken bis hin zu Meisterwerken, die den Höhepunkt dieser Gattung markieren. Die Knotendichte eines Täbris wird in radj angegeben: ein radj entspricht einer Maßeinheit von circa 7 cm und kann von 25 bis 70 Knoten enthalten. Die verwendete Maßeinheit bezieht sich auf ein Quadrat, dessen Seitenlänge von einem radj gebildet wird. Ein Täbris mit 25 radj weist somit circa 127.000 Knoten pro Quadratmeter auf, während ein Exemplar mit 70 radj bis zu über 1.000.000 Knoten pro Quadratmeter verfügt. Aus diesen Zahlen lässt sich die enorme qualitative Differenz zwischen beiden Stücken ablesen.
ZEICHNUNG
Die Dekoration der Teppiche ist sehr vielfältig und reicht von klassischen Medaillons und Eckzwickel-Motiven, über Vasenzeichnungen aus der Safawiden-Periode bis hin zu „Gebets"- und „Garten"-Teppichen. Häufig verwendet werden auch kleine „Herati"-Motive auf ganzem Feld.
Schließlich werden in den Knüpfereien in Täbris figürliche Muster mit Landschafts-oder Jagdszenen ähnlich der Teppiche aus der Safawidenperiode hergestellt.