KOLIAY
Die Koliay sind Halbnomaden kurdischen Ursprungs und leben in einem ländlichen Gebiet zwischen Sungor, Asadabad und Kermanshah, wo ihre Teppiche anzufinden sind. Es handelt sich um grobe bäuerliche Stücke, dessen Wollflor ziemlich hoch ist. Das Wollmaterial ist von guter Qualität und zeigt dezenten Glanz. Die geläufigsten Formate sind der Zaronim (150 x 100 cm ca.) und ein verlängerter Sadeh (250 x 130 cm ca.). Das häufigste und typischste Dekorationselement ist das sogenannte Bandi- oder Shir Shekary-Motiv (Milch und Zucker), wahrscheinlich eine Vereinfachung floraler Zeichnungen auf ganzem Feld aus der Safawidenperiode.
Das Feld ist in Rauten aus einem kontinuierlichem Netz aus Stielen und kleinen Rosetten unterteilt. In einigen Exemplaren ist die Dekoration auf Felder beschränkt, in anderen erscheint sie als fortlaufender Musterrapport auf dem ganzen Feld. Auch das zentrale Medaillon wird wird zum Teil in dieses Schema eingeordnet. Eine weitere Besonderheit dieser Zeichnung liegt in der Farbe des Fonds, der immer in Kamelbraun dargestellt wird, während die Bordüre oft in Rot ausgeführt ist.