SEICHUR (oder auch ZEICHUR)
Seichur ist eine kleine Stadt Aserbeidschans im Gebiet von Schirwan, nicht weit entfernt von der Hauptstadt Baku. Die Produktion aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1917, dem Jahr der russischen Revolution, die auch in der Teppichherstellung zu großen Veränderungen geführt hat, gehört sicher zu der bedeutendsten Teppichproduktion, die auch heute noch auf dem Markt erscheint. Die Seichur ebenso wie zahlreiche andere antike kaukasische Teppiche gehören inzwischen zu seltenen und sehr begehrten Stücken, die einen großen künstlerischen und historischen Wert darstellen. Wenn sie gut erhalten sind, können sie bemerkenswerte Summen erreichen. Sie werden ganz aus Wolle hergestellt, haben geometrische Muster und im allgemeinen eine höhere Knotendichte als die anderen kaukasischen Teppiche. Die charakteristiche Dekoration der Seichur zeigt eine Reihe kreuzförmiger Rosetten, die eine hinter der anderen längs der vertikalen Achse des Teppichs angeordnet sind. Von ihn gehen diagonal vier kleinteilig dekorierte Blätter aus, die der Rosette das Aussehen eines Andreaskreuzes verleihen. Entlang der Bordüren verbinden sie sich jeweils mit anderen Rosetten, die zur Hälfte durch die Rahmen geteilt sind und bilden so ein Rombennetz , das mit stilisierten floralen Motiven geschmückt ist. Der Fond des Teppichs kann braun, hellblau oder noch öfter weiß sein. Die Bordüre der Seichur ist sehr charakteristisch. Es handelt sich um eine weiterentwickelte Version des laufenden Hundes-Motiv, das mit blauen Linien auf weißem Fond erscheint.